Angst ist ein Grundgefühl, das uns Menschen in Millionen von Jahren beim Überlebenskampf geholfen hat. Sie ist ein Schutzmechanismus des Körpers und im Normalfall hilft sie uns dabei schnell zu handeln. Die Psychologie unterscheidet zwischen konkreter Angst und Kontingenzangst. Der konkreten Angst liegt eine reale Bedrohung zu Grunde, wie beispielsweise die Angst vor einer Verletzung oder dem Verlust von materiellen Gütern. Gefühle der Unsicherheit und Undurchschaubarkeit hingegen sind Kontingenzängste. Es gibt keinen konkreten Grund dafür, Angst zu haben, aber sie ist da.

Zu den Kontingenzängsten zählt auch die Angst im Dunkeln. Die übersteigerte Angst vor der Dunkelheit hat sogar eine eigene Bezeichnung. Der Fachausdruck für diese Angststörung lautet Achluophobie. Unter der Angst im Dunkeln leiden sehr viele Menschen. Es gibt keinen konkreten Grund für die Angst. Die Dunkelheit per se hat noch nie jemanden etwas getan. Ein gewisses Maß an Unwohlsein in der Dunkelheit ist völlig normal. Wir können unsere Augen für die Orientierung nicht nützen. Wenn es wirklich stockfinster ist, sind Menschen im Gegensatz zu vielen Wildtieren wirklich unbeholfen. Eulen beispielsweise sehen in der Nacht sehr gut.

Die Ursache der Angst im Dunkeln liegt oftmals in der Kindheit oder in traumatischen Erlebnissen. Bei Kindern ist die Angst vor dem Monster unter dem Bett oder im Schrank in einem gewissen Alter nichts Außergewöhnliches. Damit entsteht aber gleichzeitig die Angst im Dunkeln, denn Monster kommen erst in der Dunkelheit hervor. Eine einfache aber effiziente Lösung für dieses Problem ist oftmals ein Nachtlicht. In der Kindheit ist die Angst vor der Dunkelheit sowie die Angst vor Monstern zumeist eine vorübergehende Phase. Auch gut gemeinte Ermahnungen der Eltern, wie beispielsweise, komm nach Hause wenn es draußen dunkel wird oder in der Dunkelheit draußen zu sein ist gefährlich, gelten oftmals als Mitbegründer der Angst im Dunkeln.

 

 

Bei Tag beziehungsweise bei Licht sind unsere Augen das dominante Sinnesorgan. Wir sehen, dass es keinen Grund zur Furcht gibt. Im Dunklen müssen wir vermehrt auf unsere anderen Sinnesorgane zurückgreifen. Mit unserem Gehör, unserem Tastsinn und unserem Geruchssinn können wir die nächtlichen Geräusche und Gerüche oftmals nicht eindeutig zuordnen. Das verunsichert uns und macht uns Angst. Die Geräusche von fallenden Blättern oder vom Wind werden so zu einer Bedrohung. Der Gang über eine dunkle Straße oder im Wald wird unheimlich. Wenn dies in übertriebene Angst und Panikattacken ausartet, ist Handlungsbedarf angesagt. Man muss einen Weg suchen, um die Angst vor der Dunkelheit zu überwinden. Stell dich der Angst, nur dann wirst du sie besiegen.

Die Angst vor Dunkelheit ist eine spezifische Angst. Bei dieser Art von Angststörungen ist die Konfrontation mit dem Angstauslöser eine bewährte Methode. Verkrieche dich in der Dunkelheit nicht zu Hause sondern mach einen Spaziergang durch die Stadt oder durch den Wald. Am Anfang ist es vielleicht sinnvoll, wenn du deine Ausflüge in der Dunkelheit in Begleitung absolvierst oder du setzt auf moderne Technik. Ein Nachtsichtgerät ermöglicht die visuelle Wahrnehmung in Dunkelheit oder in der Dämmerung. Wenn du auch in der Dunkelheit sehen kannst, verschwindet die Angst mit all ihren negativen Begleiterscheinungen. Du kannst endlich die Schönheit eines nächtlichen Spaziergangs geniesen.

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